My blog

Kennt ihr das Gefühl, wenn euer ganzer Körper von Wärme durchflossen wird, es in der Herzgegend kribbelt?

Heute hab ich dieses Gefühl. Es ist so schön, ich genieße es.

Es lockert, es befreit, man verliert die Angst und den Stress und man weiß, man ist auf dem richtigen Weg.

Ich hab in den letzten Monaten so viel über mich und andere gelernt. Ich war krank, was eigentlich blöd ist, aber ich habe die Zeit so unendlich gut genutzt. Ich hatte viel Ärger und Angst, aber genau dadurch bin ich meiner Bestimmung einen riesengroßen Schritt näher gekommen.

Die Worte

„Bitte heile meine auf Angst basierenden Gedanken“

haben so viel bewirkt. Als mir das Buch „Sieben kleine Worte“ von Debra Landwehr Engle, in dem das Gebet beschrieben ist, vor Monaten in die Hände gefallen ist, hab ich es eigentlich gar nicht beachtet, dachte mir, das hilft doch eh nicht. Das Buch hab ich bis jetzt immer noch nicht zu Ende gelesen, es ist ziemlich unscheinbar.

Aber so geht es mir oft mit Büchern. Ich liebe Bücher und Hörbücher. Ich besitze bestimmt über Tausend. Manchmal stöbere ich online oder in Buchhandlungen und irgendwie finden mich die Bücher. Dann fange ich zu lesen an und dann langweilen mich manche. Ich lese gleichzeitig oft 5 – 10 Bücher, aber manche fesseln mich einfach nicht. Mittlerweile weiß ich, dass die Zeit für das Buch, um mir zu helfen, noch nicht reif ist.

Und oft sind es die unscheinbaren Bücher, die nur Fließtext haben, die optisch nicht so toll aufgemotzt sind, die, die mich im Nachhinein betrachtet, wirklich weitergebracht haben.

Ich möchte euch diese Bücher auch vorstellen, aber stellt euch darauf ein, die sind manchmal nicht leicht zu lesen. Oft versteht man sie auch erst einmal nicht. Es sind Worte enthalten, die nicht zu dir dringen.

Aber sie sind wichtig für dich.

Und oft verlangen die Autoren auch schwierige Sachen von einem.

Man soll Zeit investieren – für sich. 

Zeit, die haben doch die wenigsten und das will man ja auch gar nicht. Man will immer eine schnelle Lösung, egal für was.

Monika Hobelsberger

Wenn ich dick bin, möchte ich idealerweise über Nacht schlank sein. Am besten am Abend eine Pille einwerfen und am nächsten Tag ist alles toll. Und oft wird auch genau den Leuten zugehört, die das versprechen. Auch Zeitungen im Januar funktionieren so. Da heißt es in 7 Tagen schlank. Gut sieben Tage kann man mal investieren, so lange kann man durchhalten. Und dann ist ja alles gut, das ist perfekt. Also kauft man das.

Bei Krankheiten ist es genauso.

Wenn schon krank, dann wünscht man sich einen Beinbruch. Jeder sieht, dass was kaputt ist, Gips ist super. Man wird bemitleidet, wie arm man doch ist. Alles sind lieb zu einem. Dann muss man sechs Wochen rumkriegen, dafür wird man gelobt und danach ist wieder alles gut. Es geht auch noch, wenn man Tabletten kriegt für sein Ungemach. Das ist auch ok.

Aber wehe, es geht tiefer.

Dann wird es schwierig, man möchte das nicht haben. Man wehrt sich dagegen, kämpft, täglich, immer mehr und mehr. Aber es wird nicht besser, im Gegenteil, es wird immer schlimmer. Der Stress wird mehr, man hat Angst, man macht sich Sorgen.

Der Supergau ist dann, wenn der Arzt nichts findet, wie z.B. bei der Fibromyalgie, die Röntgenbilder schauen super aus, das Blutbild könnte nicht besser sein. Der Arzt gratuliert dir, dass du in einer so guten Verfassung bist, Aussehen tust du zudem gut und gefährlich ist das schon mal gar nicht.

Eigentlich toll, oder?

Du könntest happy nach Hause gehen.

Aber du fühlst dich schlecht, extrem schlecht.

Wieso?

Ganz einfach, dir geht es bescheiden, aber so richtig und du hast das Gefühl

Es glaubt dir einfach keiner.

Am Anfang ist das noch nicht so schlimm, da denkst du dir einfach, gut war nicht der richtige Arzt, der ist halt nicht kompetent.

Und dann geht die Odyssee los. Du suchst verzweifelt nach dem Arzt, der dir sagt: „Ja, liebe Frau Hobelsberger, ich versteh sie. Sie haben starke Schmerzen und wir haben jetzt die Ursache gefunden. Ich verschreibe Ihnen jetzt ein paar Medikamente und in ein paar Wochen sind sie wieder fit.“

Wie sehr hätte ich mir das gewünscht, wirklich.

Und oft wurde bei mir ja tatsächlich was gefunden und es wurde operiert. Wieder und wieder, bis jetzt ca. 50 Mal.

Aber wirklich gut ging es mir nie.

Ich war unglücklich und unzufrieden. Und ratlos.

Und dann kommen immer öfter die Ärzte, die dir empfehlen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich weiß jetzt, sie meinen es gut, aber du findest das in dem Augenblick alles andere als gut.

Das Gegenteil von gut, ist gut gemeint

Kurt Tucholsky

Ich hab in den letzten Wochen auch bei mir selber gelernt, dass gut gemeinte Ratschläge, noch lange nicht gut sein müssen. Darüber möchte ich separat schreiben, dazu ist mir erst jetzt ein Licht aufgegangen.

Zurück zu meinen Ärzten, ich kann gar nicht mehr sagen, welche Worte sie benutzt haben, aber ich weiß, wie es bei mir angekommen ist:

Und je öfter du das hörst, umso mehr glaubst du das irgendwann auch. Und dann

Fühlst du dich noch schlechter.

Du hast den Beweis, dass etwas mit dir nicht stimmt.

Du bist ganz allein.

Du willst das partout nicht haben, du willst dich damit nicht auseinandersetzen.

Du willst einfach nicht und wieder kämpfst du dagegen an, du warst vielleicht bis jetzt nur nicht stark genug. Wenn ich es nur intensiv genug verdränge, dann geht es sicher weg.

Denkste …

es geht nicht weg.

Im Gegenteil es wird immer schlimmer und schlimmer. Wenn du in der Situation nicht aufpasst, gerätst du schneller in eine Depression, in einen Burnout oder was auch immer, als dir lieb ist Und ich weiß im Nachhinein, ich war oft extrem kurz davor oder vielleicht sogar mittendrin.

Hätte ich nicht so einen wundervollen Partner und eine tolle Familie, wer weiß, wo ich zwischendurch so gelandet wäre.

Ich war nie suizid gefährdet, aber ich kann mich immer noch gut an ein Schmerzsymposium in München erinnern, wo ich voller Hoffnung hingegangen bin.

Viele Spezialisten, in diesem Fall Kieferchirurgen und auch viele Psychologen und jede Menge anderer wissender Leute waren da.

Die müssen ja wissen, wie sie dir helfen können, dachte ich mir.

Conclusio war aber auch hier, nicht mehr operieren,

da kann man nichts mehr machen.

Die Schmerzen akzeptieren und damit leben*. Psychologische Unterstützung holen.

Bild von Lars_Nissen_Photoart auf Pixabay

Ich glaub, an diesem Abend war ich am tiefsten Punkt meines Lebens. Ich heule sehr selten, aber da hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Nach diesem Ereignis, hab ich tatsächlich überlegt, ob ich dem ganzen nicht ein Ende bereiten sollte.

Ausgerechnet Therapeuten, die Suizid verhindern sollen, haben mich in solche Gedanken hinein getrieben. Ich glaub auch, dass die Ärzte und Psychologen oft gar nicht wissen, was sie mit ihren Worten anrichten. Patienten, die in diesem Stadium sind, können mit ihren Aussagen in dem Augenblick einfach überhaupt nichts anfangen.

In meiner Lage jetzt, wo ich unendlich viel über mich selbst gelernt hab, kann ich die Situation ganz anders einschätzen, ganz anders bewerten. Aber damals hab ich wieder nur gehört:

„Mit dir stimmt was nicht, du musst deine Psyche in Ordnung bringen, wir wollen dir nicht helfen“.

Vielleicht sollte in die Ausbildung der Ärzte und Psychologen aufgenommen werden, wie sich die Patienten fühlen, welche Gedanken sie verfolgen. Und nur, wenn ich mich auf die geistige Lage des Patienten im Augenblick einstellen kann, kann ich ihm auch helfen.

Wie ich schon geschrieben habe, ich weiß mittlerweile sehr genau, wie ich mir helfen kann, was dazu beiträgt, dass es mir gut geht bzw. dass ich mit meinen Schmerzen zurecht komme. Aber das war ein ganz langer Prozess, den ich auch nur geschafft habe, weil ich willig war, mich mit mir zu beschäftigen über Jahre.

Nur ich selbst, kann mir wirklich helfen.

Monika Hobelsberger

Wenn ich jetzt von Akzeptanz lese und höre, deute ich es ganz anders als früher. Ich hätte es früher aber nicht verstanden und hätte mich sogar angegriffen gefühlt.

Über Akzeptanz schreibe ich später ausführlich, weil sie so wichtig ist, aber hier in Kürze.

Wenn mir früher wer gesagt hat, ich soll meine Krankheit und meine Schmerzen akzeptieren, hätte ich gehört:

Und mir gedacht:

Was verlangt der von mir, ich kann das doch nicht hinnehmen. Dann ist ja alles verloren.

Heute weiß ich, Akzeptanz ist der erste Schritt, damit es wieder weitergehen kann, damit du offen bist, neue Wege zu gehen.

Ohne Akzeptanz und Aufgabe des Kampfes kommst du nicht weiter.

Monika Hobelsberger

Aber meistens bist du erst bereit dafür,

Meistens bist du dazu gezwungen, freiwillig hätte ich das nie gemacht. Ich hatte es zu diesem Zeitpunkt einfach nicht verstanden.

Ich weiß auch, wenn ich das jetzt anderen Menschen so erzählen würde, sie würden mir vermutlich genau so wenig glauben, wie ich damals meinen Psychologen und Ärzten.

Und doch ist es so wichtig.

Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird. Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden.

G.C. Lichtenberg

Der erste Schritt, damit etwas wieder besser oder anders werden kann, ist

die jetzige Situation zu akzeptieren.

„Dann ist das halt jetzt so.“

Hörbuch Patrick Lynen: How to get Gelassenheit

Ich werde euch von einigen Situation berichten, wo mich Akzeptanz und auch Selbstakzeptanz wirklich vorwärts gebracht hat und ich bin überzeugt, ohne geht es nicht. Und zwar in allen Lebenslagen, ob im Beruf, beim Abnehmen, bei Beziehungsproblemen, bei Konflikten. bei Krankheiten, einfach immer und überall.

Erst wenn es richtig ansteht, nicht mehr weitergeht, bist du bereit, etwas zu verändern.

Monika Hobelsberger

Das ist sehr schmerzhaft.

Aber es ist leider so … zumindest bei den Leuten, die so ticken, wie ich damals, die noch nicht gelassen und erleuchtet sind und auch nicht den inneren Frieden gefunden haben.

Aber es blockiert dich und schafft viel viel Leid, das einfach nicht sein muss.

Das weiß ich jetzt.

Ich habe einen Weg gefunden, wie ich mit meinen hoch chronischen Schmerzen, meiner Fibromyalgie, meinen diversen Arthrosen, meiner Migräne, meinen vielen Alltagsproblemen immer besser umgehen kann.

Ich bin mittlerweile meistens glücklich und zufrieden.

Ich genieße mein Leben trotz oder vielleicht genau wegen meiner Belastungen und Herausforderungen.

Monika Hobelsberger

Ich habe gelernt, dass es

„Ohne Schattenseiten gäbe es die ganzen tollen Momente nicht, ohne die negativen Gefühle auch nicht die positiven. „

Monika Hobelsberger

„Ich schätze die Kleinigkeiten im Leben, die vielen positiven Dinge, die dir widerfahren und bin dankbar für jeden Tag, den ich auf dieser wundervollen Welt verbringen darf.> “

Monika Hobelsberger

Heute hab ich beschlossen, dass ich gerne

meinen Weg mit euch teilen möchte.

Ich hab in meinem Leben schon so viel erlebt und gelernt, dass ich das gerne weitergeben möchte.

Bisher hat mich immer aufgehalten, dass ich nicht Psychologie studiert habe und zu wenig weiß, damit andere auf mich hören könnten oder von meinem Wissen profitieren könnten. Ich hab das Gefühl, dass ich noch dieses und jenes Buch lesen muss, damit ich starten kann.

Aber ganz ehrlich, erstens habe ich tatsächlich schon viel Ausbildung hinter mir und sehr viel berufliche Erfahrung, dass ich auf vielen Gebieten sehr qualifiziert mitdiskutieren kann.

Was aber viel wichtiger ist …

Ich habe es persönlich erlebt und gefühlt.

Ich bin den langen, steinigen Weg selbst gegangen und angekommen.

Monika Hobelsberger

Und wenn ich nur einer Person, damit helfen kann, wäre schon so viel gewonnen.

Heute spüre ich tief in meinem Herzen

Es fühlt sich richtig an. Ich bin im Reinen mit mir, bin im Fluss und plötzlich ist alles leicht.

Ich lebe meinen Traum.

Monika Hobelsberger